Die Chronik der Nordsee – Sturmfluten an der Nordseeküste

Deiche schützen Städte wie Wilhelmshaven heute vor Sturmfluten

Zahlreiche Dokumentationen und Bücher drehten sich rund um das Schelfmeer am Rand des Atlantischen Ozeans, so zum Beispiel die empfehlenswerte, dreiteilige Dokumentationsreihe "Die Geschichte der Nordsee", die im Februar 2013 auf PHOENIX zu sehen war. Immer wieder hatte sich die Küstenlinie verändert und die Menschen mussten sich an den sich ständig verändernden Lebensraum anpassen. So schluckte beispielsweise die Marcellusflut vom 15. bis 17.Januar 1362 Teile der Küste Nordfrieslands und im Oktober 1634 fielen rund 10.000 Menschen der Buchardiflut zum Opfer. Anschließend mussten zahlreiche Landflächen aufgegeben werden, insbesondere große Bereiche der Insel Alt-Nordstrand, da man gegen das immer wieder eindringende Salzwasser machtlos war.

Im Jahr 1985 eröffnete der junge Kaiser Wilhelm II den millionenschweren Nord-Ostsee-Kanal, der die rasche Durchfahrt der Kriegsflotte zwischen Ost- und Nordsee möglich machte. In den darauffolgenden Jahren wurde der künstliche Kanal stetig ausgebaut. Noch heute zählt er als wichtigste künstliche Schifffahrtstraße und ist zudem Magnet für die zahlreichen Touristen und Ausflügler, da er nicht nur über naturnahe Rad- und Fußgängerwege, sondern auch über einen umfangreichen Fährbetrieb und imposante Brücken verfügt.  

Die Nacht vom 16. auf den 17.Februar 1962 brachte eine der schwersten Sturmfluten an der gesamten deutschen Nordseeküste mit sich, bei der 20.0000 Menschen ihr Hab und Gut verloren und 340 mit ihrem Leben bezahlten. Auch Wilhelmshaven war davon betroffen, denn der Deich am Maadesiel war nicht stark genug, um den Wassermassen standzuhalten. Selbst im 20. und 21.Jahrhundert hat der Norden des Landes noch immer mit Sturmfluten zu kämpfen. Zuletzt am 9.November 2007, als das Sturmtief Thilo die Deutsche Bucht heimsuchte und auch in Hamburg zu großen Überschwemmungen führte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Bau und die Erhaltung der Deiche zu einer existentiellen Aufgabe der Küstenbewohner geworden ist. Laut der Aussage des niedersächsischem Umweltministers sind die Deiche inzwischen so sicher wie nie zuvor. Die rund 640 Kilometer Deich sollen zudem um 50 Zentimeter erhöht werden, so man sich auch beim Leben am Jadebusen bezüglich der Sicherheit der Deiche keine Gedanken machen muss.

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